Eine Reise nach Salzburg ist immer auch eine Reise in die Vergangenheit. Sie kann immer wieder überraschende Enthüllungen bringen … auch in der Zukunftsforschung! Die hat dort ein neues ZuHause:
Robert Jungk
traf sich gerne mit uns im Cafe Bazar, und wenn man sich dort hineinsetzt, kann man sofort in die Zeit rückwärts reisen, denn die letzten Jahrzehnte hat sich in diesem Raum kaum was geändert, einschließlich der Provinzialität der hiesigen offiziellen Stadtzeitung.
Dabei gäbe es wunderbare Bilder und Ereignisse direkt vor dem Haus …
Robert Jungk, 1982 auf den Friedenstagen auf den Wiener Prater-Wiesen, 1983 bei der Prominenten-Blockade in Mutlangen, ab 1984 bei den ersten großen Tagungen von Zukunftswerkstatt-Moderierenden, und unsere Zukunftswerkstätten mit Friedensgruppen in ibu, der initiative für politische bildung von unten …
Tagungen in Bad Boll / Hohenwarth, mit Rüdiger Lutz, Rolf Schwendter, Walter und Elisabeth Häcker, …
seine Anfänge in der Berliner Wandervogel-Bewegung, seine Flucht nach dem Reichstagsbrand, als er in der Humboldt-Uni noch ein Nazi-Plakat abgerissen hatte, seine Freundschaft mit Peter Weiss (Ästhetik des Widerstandes), seine in der internationalen Presse unterdrückten Berichte zu den Konzentrationslagern wie später die Reportagen aus Hiroshima … und die Kritik am kommenden Atomstaat, den wir heute gar nicht mehr anders denken können …
Die Bibliothek
ist vor einiger Zeit umgezogen und hat nicht mehr den trauten Hof an der Salzach unter der Burg, dafür eine S-Bahn-Station mit zwei mal am Tag Anschluss nach München: 23h ist sehr passend, in dem futuristischen Gebäude unterhalb der Mülln an einem Montag-Abend-Salon teilzunehmen, es birgt eine großartige Sammlung von Zukunftsforschung mit fachlichem Umkreis.
Ruth Jungk
wurde mit einer kleinen Ausstellung und Feuilleton-Beiträgen gewürdigt, eine Dame des Salzburger Stadt-Geschehens, einschließlich Festspielen und Karajan …
und einem Sohn, im amerikanischen Exil geboren, der nun die Geschichte der Tante Suschitzky als Familien-Geschichte geschrieben hat:
Die Presse: Aus Liebe zu sozialer Gerechtigkeit wurde Edith Tudor-Hart Fotografin und Agentin für die Sowjetunion
„Mit eindringlichen und empfindsamen Aufnahmen hat die Fotografin Edith Tudor-Hart das soziale Elend ihrer Tage festgehalten. Das Wien-Museum gedenkt ab 26.9. mit einer Werkschau der 1908 in Favoriten geborenen Künstlerin.
Tudor-Hart wollte aber nicht nur mit ihrer Fotografie aufrütteln. Sie glaubte an den Kommunismus und wurde dafür zu einer Mitarbeiterin des sowjetischen Geheimdienstes.“
„Wir waren alle begeistert von der russischen Revolution“, erinnert sich ihr Bruder, der heute 101-jährige Kameramann und Fotograf Wolf Suschitzky. Als die Entente-Mächte gegen die Revolution intervenierten, waren viele Sympathisanten der Kommunisten bestürzt. „Viele wollten den Russen helfen“, sagt Suschitzky.
Von Ruth Suschitzky war entsprechendes nicht zu erfahren:
Das Salzburger Leben kann sich bis heute nicht so recht erklären, warum die kleine erzkatholische Stadt die neue Heimat der Migrierten aus Berlin und Wien wurde:
Der Sohn erklärte es sich mit der Sorge um sein sicheres Aufwachsen, das aber auch an den gemütlichen Salzach-Ufern nicht so ganz Drogen-fern stattfand.
Das Herbstfest
Montag abend trifft sich regelmäßig ein Kreis zu Gesprächen, Vorträgen und zum Gedankenaustausch, die neue Kollegin zu begrüßen oder einen der von Anfang der 80er Jahre an aufbauenden Kollegen wieder zu sehen.
Die Zeitschrift der Bibliothek:
ProZukunft
Pro Zukunft ist die Zeitschrift der Internationalen Bibliothek für Zukunftsfragen / Robert-Jungk-Stiftung in Salzburg. Vier Mal pro Jahr stellt sie Publikationen aus dem Bereich der Zukunfts- und Trendforschung vor und informiert interdisziplinär über neue zukunftsrelevante Publikationen (Sachbücher, Graues Material und Beiträge in Neuen Medien.)
Das Jahres-Printabo für vier Ausgaben kostet € 25,- € zzgl. 5,- Porto.
Das Jahresabo als pdf erhalten Sie um € 20,-.
Zur Bestellung | Ausgaben 2015 | Aktuelle Ausgaben | ProZukunft-Online
Die Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, JBZ
Kontakt:
Strubergasse 18/2. Stock, A-5020 Salzburg
Telefon 0043 (0)662 – 873206
E-Mail: jungk-bibliothek@salzburg.at
Öffnungszeiten:
Montag bis Mittwoch 09-14 Uhr
Donnerstag 16-21 Uhr
und nach Vereinbarung
Sommeröffnungszeiten (Juli/August) Di bis Do 10-14 Uhr
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Unser Auftrag
Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen versteht sich als Einrichtung einer kritischen und kreativen Zukunftsforschung, die nicht marktorientiert agiert und sich damit von Ansätzen der Trendforschung sowie der vorwiegend kurzfristig ausgerichteten Forschung unterscheidet (Anm. 1).
Bücher
Einen guten Meter hat er selbst verfasst, eine große Menge von KollegInnen der Zukunftsforschung und der Zukunftswerkstätten hat er auch bekommen, und die Bibliothek ist immer weiter auf dem neuesten Stand:
Artikel, Besprechungen und Tendenzen füllen regelmäßig die Mitglieder-Zeitschrift, die von den vier Mitarbeitenden und dem Stipendiaten befüllt wird,
Schriftenreihe
Die Stationen des ereignisreichen Lebens eines Zukunftsforschers, bei vielen Tagungen in Begleitung seiner Gattin, seiner ersten Kritikerin, an deren Seite er nun am kleinen jüdischen Friedhof, nicht weit von der Salzach, ein ganzes Stück oberhalb der Stadt seit 1995 mit ihr ruht.
Zukunftswerkstätten
zukunftswerkstatt.wikispaces.com
Ein Wiki mit vielen Links über die Jahre mit Treffen in dem reichhaltigen Kollegium im gesamten deutschsprachigen Raum, nun meist Anfang Mai
zum 30. Jahrestreffen der Moderierenden in der Lausitz, zusammen mit Geflüchteten
ein Projekt in Kosova mit einem europäischen Jugendverband
http://befreiungsbewegung.fairmuenchen.de/robert-jungk-atomstaat-kritiker
befreiungsbewegung.fairmuenchen.de/wandervogel-zur-befreienden-paedagogik
30. September 2016 um 10:46 Uhr
Lieber Fritz, danke für deine Impressionen zu den Jungks und Salzburg. Schön dass du dabei warst bei unserem letzten Herbstfest in den neuen Räumen der Robert-Jungk-Bibliothek.