… auch, wenn es nur lustig und schön sein will, alle offenen Konflikte vermeidet. Dann will sie vielleicht die Wiederholung und Wiederherstellung einer „alten Zeit“, die oft nur ein vergoldeter oder vergifteter Mythos ist …
Theater ist Realität und bildet Realität ab, ist ein Gebäude und eine gute oder schlechte Inszenierung, ob am Abend oder im Betrieb, egal, ob die Szenen und Stücke und Rollen bewusst oder unbewusst gespielt oder dargestellt werden.


Jede Aufstellung ist eine Szene
Eine Aufstellung ist eine Szene, die der Realität entspricht oder eine Realität symbolisch mit Stellvertretenden abbildet,
Es kann eine Situation der Therapie sein, in einer Gruppe, oder eine Abbildung in Kissen oder Stühlen, die der aufstellenden Person
Alle Szenen im Theater haben auch eine aufstellende Wirkung, in dem die Personen Abstände, Bewegungen, Winkel und Drehungen zueinander haben, Orte einnehmen und Beziehungen halten oder verändern
Jedes Theaterstück, auch wenn es mit Textflächen arbeitet, bildet gesellschaftliche Konstellationen ab, lebt in Beziehungs-Strukturen und Abbildungen davon, die sich langsamer oder schneller verändern, starr bleiben oder verschwimmen …
Jede Familie oder Gruppen- Klassen- und Heim-Situation prägt uns, jede berufliche Konstellation bildet sich wieder ab, wenn wir sie nicht bewusst verändern.
Die gesamte Gesellschaft lebt in der ständigen Variation oder Wiederholung von eingeübten Szenen: Vom „Guten Morgen!“ über ein „Mahlzeit!“ oder ein „Servus“ bis zum „Gute Nacht!“ oder dem stummen aneinander vorbeigehen …
Jeder Betrieb ist eine Bühne, die viele Szenen der Anweisungen, der Widerstände, der Rituale und Grenzverletzungen, der Ungleichheit und Unterwerfung, der kleinen Aufstände und der gekränkten Abschiede,
Eine Einrichtung, die ihre Strukturen nicht reflektieren kann, die keine Supervision ernsthaft umsetzen kann, wird mehr Wissen auf den unteren Ebenen ansammeln, mehr Illusionen auf den oberen Ebenen, mehr leeres Wortgemümmel und Großsprech der Werte, …
Ein Unternehmen, das nicht in Richtung Gemeinwohl-Ökonomie geht, wird auch nicht zukunftsfähig sein: Von demokratischer Mitwirkung bis zu ökologischer Ausrichtung und sozialer Struktur von der Lieferkette bis zum Kunden https://theater-methoden.blogspot.com/2021/03/konfliktaufstellung-szenen-gemeinsamer.html und http://ecogood.org
Aufnahme der Ideen der Gemeinwohl-Ökonomie
Die Ideen der Gemeinwohl-Ökonomie wurden in den politischen Kreisen der Finanz-Geschäft-Besteuerung entwickelt, was ihre Aufnahme in der Betriebs- und Volkswirtschaft erschwert.
Die gemeinsame Untersuchung der Kriterien einer Gemeinwohl-Bilanz in ihrer Auswirkung auf Mitarbeitende, Umwelt und Betriebs-Abläufe kann ein einstieg sein.
In Haltungen und Konflikten bilden wir jedes Thema ab, das uns Unbehagen bereitet oder problematisch erscheint und stellen es selbst oder durch Stellvertretende anderen vor, um Auswege zu entwickeln.
Situationen, Prozesse, Strukturen, Kulturen zeigen, erforschen, besprechen, … und die Bilder der zu verändernden Situation den anderen vorstellen sind eins. Sie lassen in der Gruppe vor allem die Kräfte und Punkte der Veränderungsbereitschaft erkennen.
Bewusstseinsarbeit ist die Nutzung unserer inneren Kräfte, das äußere Geschehen nicht nur über das Denken zu verarbeiten, sondern auch durch eine Integration in unsere körperliche Gestalt, unsere Organe
Bewusstseinsbildung in der Theaterarbeit: Re-Inszenierung von Druck-Situationen zu ihrer gemeinschaftlichen Lösung im Theater der Unterdrückten weltweit wie auch wieder in Sao Paulo https://forumtheaterblog.wordpress.com/bewusstseinsbildung/ mit Forumtheater und die Aufstellung von Statuen im Theater der Unterdrückten
Gestalt nennen wir die Zusammenarbeit von Körper, Geist und Seele oder Psyche, die ein Bewusstsein von den Funktionen unseres Körpers, ein Wissen um unsere Denkstrukturen und ein Gefühl für unser inneres Seelenleben, die Richtungen der Schwingungen, Stimmungen und ihrer Veränderbarkeit entwickeln.
Leibgestalt heißt eine Fortbildungsreihe der Ärztin, Gestalt-Ausbilderin und Therapeutin Elisabeth Schlageter zuletzt im https://maria-ward-haus.de westlich von Augsburg an der Zusam.
Konfliktaufstellung: Szenen gemeinsamer Veränderung
Als Modell der Bilder-Arbeit in der Supervision und in der Personal- sowie der Unternehmensentwicklung kann eine Aufstellung von Haltungen zueinander mehr deutlich machen, als viele Stunden Gespräch bringen würden.
Grundbedingung ist, dass der Konflikt gesehen wird, und Einverständnis besteht, wer ihn dann stellt, darum drei Varianten, die sich ergänzen können:
Eine verschieden beurteilte Situation kann in zumindest drei verschiedenen Versionen aufgestellt werden:
Mit den primär Beteiligten:
Die direkten Konflikt-Partner stellen Stellvertretende in ihrer eigenen gesamten Haltung als Statue vor. Die Umstehenden besichtigen und kommentieren, interpretieren und assoziieren zu den Haltungen, Gesten und angedeuteten Motiven der Figuren.
Mögliche Veränderungspunkte werden gesucht und benannt, die Beteiligten können sich, da sie selbst nach dem Aufstellen in der Szenen vertreten und somit frei sind, locker an den Gesprächen beteiligen.
Mit den sekundär Beteiligten: Umstehende, Betroffene, KollegInnen …
Die vom Konflikt als außenstehende Betroffenen stellen, möglicherweise in kleinen Gruppen, nach ihrer Erinnerung und ihren persönlichen Eindrücken die Situation dar, (wobei sie in den Gruppen schon den ersten Abgleich, die erste Verarbeitung leisten); dann ist der Ablauf wie oben.
Mit den weiteren Betroffenen: Verantwortliche, Beratende …
wie auch andere Lehrkräfte, Erziehende, die von den Auswirkungen des Konflikts Betroffenen, stellen je nach ihren Informationen in Gruppen möglicherweise sehr verschiedene, vielleicht sogar gegensätzliche Bilder, dann ist der Ablauf jeweils wie oben, die Deutung sollte aber in den Gruppen immer reihum möglich sein und durch die Moderation jeweils eingeordnet werden, damit nicht neue Konfliktfelder entstehen und sich nicht Macht-Geflechte gegenseitig decken können.
Erfahrungen:
Die direkten Beteiligten wehren sich oft im Vorfeld vor der ersten Version, sind aber, wenn die zweite Ebene vorbereitet wird, möglicherweise doch dazu bereit. Bei Aufstellungen in Einrichtungen, Unternehmen und Betrieben, in Schulen und in der Hochschule entstand immer ein intensives, wohlwollendes Gespräch, wo vorher meist reservierte Rollen-Haltungen fixiert waren.
In der Erstellung von Szenen für die Arbeit mit Forum-Theater in den verschiedenen Bereichen der interkulturellen Jugend- und Verbandsarbeit, der politischen Bildung und zur Jugend-Partizipation, in Berufs-Aus- und Fortbildungen, in langfristiger Supervision und für Aufführungen aller Publikums- Größen war die Nachhaltigkeit größer, wenn die öffentliche Versicherung des Veränderungswillens manifest wurde.
Grenzen:
zeitliche Konzentration der Teilnehmenden nach Alter und Reflexionsfähigkeit, moralische Eingriffe und Bewertungen durch Verantwortliche. Ca 20 Minuten brauchen wir für die Vorstellung des Modells der Konfliktaufstellung im Schulhof, zumindest eine Stunde für die erste Arbeit an einem konkreten „Fall“.
Finale
Der Zusammenklang der Theater-Methoden und der Gestalt-Arbeit ist sicher nicht auf allen Ebenen so leicht herzustellen, weil jede Berufsgruppe ihre eigene Begrifflichkeit entwickelt und pflegt, die dann in der „grenzüberschreitenden“ Kommunikation geklärt werden muss. Doch
„Begriffe sind die Griffe, mit denen man die Dinge bewegen kann“
Ziffel, der Physiker, in Bert Brechts „Flüchtlingsgesprächen“
Autor: Fritz Letsch: Theater – Gestalt – Pädagogik – Moderation
der letzte Teil ist Teil eines Artikels, erschienen in
Die Verwandtschaft von Gestalt und Forum-Theater
erschienen in: Helmut Wiegand (Hg): Theater im Dialog: heiter, aufmüpfig und demokratisch: Deutsche und europäische Anwendungen des Theaters der Unterdrückten. Mit einem Beitrag von Augusto Boal zum “Symbolism in Munich„ (deutsche Fassung) ibidem-Verlag: https://www.ibidem.eu
theater-methoden.blogspot.com/2021/03/konfliktaufstellung-szenen-gemeinsamer.html
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