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erinnerung

erinnern gibt halt

Unsere Erinnerung zulassen, die ja Generationen in uns sitzt, in sozialen und genetischen, in Tönen und von Orten, von Bräuchen, Nahrung und religiösen Formen weitergegeben wird: Auch als Angst und Trauma.

und trotzdem soll dort ein halt sein?

Ja, auch in den Angst und Verletzungen, in Depressionen, wie wir heute viele Belastungen nennen und in der Unruhe, dem zu oft besprochenen "ADHS" und in autistischen Wahrnehmungen, in der Kraft der Hormone, von Testosteron bis Östrogen und allen, die unsere Wünsche steuern, die Sexualität, die Orientierung und die Zuneigung …

Der Halt entsteht beim Bewusst werden der Hintergründe und Untergründe, und unsere Träume können ein wertvoller Hinweis sein, leichter zu entdecken, wenn wir das bewusst wollen und uns einen Block oder ein Heft und einen Bleistift neben das Bett legen, um uns an den letzten Traum und seine ersten Hinweise zu merken, denn sie gehen schnell im Aufstehen verloren.

Halt gibt es überall, wo wir Mitmenschen mit ähnlichen Erfahrungen finden, die wir nebeneinander stellen können: Diskriminierungen, schiefe Blicke, unsere Ängste davor, in Kreisen und an Orten ähnlicher Erfahrungen, in Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen, in denen wir nach Gruppen fragen: Du bist nie der einzige "Fall", auch wenn manche Beratenden noch wenig Erfahrungen dazu haben: Du braucht Erfahrene, um dich auszutauschen.

Eine wunderbare Erfahrung hatte ich gerade in einer Gedenkveranstaltung der Sinti und Roma in München im Senatssaal des Bayrischen Landtags, zu dem viele Umkreise des Madhouse eingeladen waren, von ähnlich diskriminierten Gruppen, von Unterstützenden in der Leitung des Jobcenter München bis zum Sprecher des Polizeipräsidenten von München und der dortigen Ethik-Kommission, die jene Verfolgung und deren Struktur und Fortsetzung in der Nachkriegszeit in Verweigerung der Entschädigung und weiteren Diskriminierung der "Landfahrer" fortsetzten, ähnlich der Verfolgung der Schwulen und der Asozialen, der Kommunisten und Anarchisten

https://fritzletsch.wordpress.com/2025/12/14/erinnern-gibt-halt/

Einen Beitrag zu Therese Giehse, die Mitbegründerin des politischen Kabaretts „Die Pfeffermühle„ sowie die Mitwirkenden Erika_Mann und Klaus Mann wird es auch am Gedenken des Forum Queeres Archiv München für die queere Verfolgung beginnend am 20. Oktober - um 19 Uhr am Denkmal an der Dultstraße / Oberanger, etwa gegenüber der neuen Synagoge geben, die dieses Jahr vor allem den geflüchteten Leuten gewidmet ist: Darunter auch

Therese Giehse, * 6. März 1898 in München; gest. 3. März 1975 ebenda, war Schauspielerin und Kabarettistin, Januar 1933 Regisseurin des politischen Kabaretts Die Pfeffermühle in der Bonbonniere in München – heute Studiobühne an der Neutorstr. 5:

Wie Erika_Mann und  Klaus Mann (der ihr später seinen Roman Mephisto widmete) emigrierte sie im März 1933, da sie als Jüdin und politisch links stehende Künstlerin mit der Verfolgung durch die Nationalsozialisten, nach der Absetzung der bayerischen Regierung Held am 9. März durch die Nazis, rechnen musste.

Erste Station ihrer Flucht war Zürich. Danach verlief ihr Fluchtweg von 1934 bis 1936 über Belgien, die Niederlande, Luxemburg und Österreich bis in die Tschechoslowakei. Am 26. April 1936 erlebte die Pfeffermühle ihre 1000. Vorstellung in Amsterdam.

In der Pfeffermühle präsentierte Erika_Mann mit etlichen weiteren KollegInnen unter anderem den „Lügenprinz“ im Stahlhelm: 

  „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht,
  wer immer lügt, dem wird man glauben!“
  

https://artikusmuenchen.wordpress.com/2025/10/08/erinnerungsforschung-queeres-gedenken/

/kunden/homepages/37/d358059291/htdocs/clickandbuilds/dokuWiki/BefreiungsBewegung/data/pages/erinnerung.txt · Zuletzt geändert: 2025/12/14 17:03 von selbstorg